In dieser Expertenrunde geht es um das Thema Persönlichkeitsanalyse im Rekrutierungsprozess. Nachdem ich im Mai meinen Beitrag „ Entschuldigung Sie bitte, Sie haben da Reiss im Profile! “ veröffentlichte, freute ich mich im Anschluss über sehr differenzierte Kommentare. In meinem Blog geht es um Entwicklung. Daher ist es nur logisch, dass engagierte Leser und ihre Kommentare auch zu einer weiteren Diskussion beitragen. Warum also nicht meinen, relativ negativen Standpunkt, durch die Standpunkte meiner Leser relativieren?
Gesagt, getan! Im folgenden, habe ich deshalb mit Christoph Athanas ( meta HR Unternehmensberatung GmbH ), Oliver Reindl ( innermetrix GmbH ) sowie Silke Glüsenkamp ( plusculum e.U. ) ein Interview zum Thema Persönlichkeitsanalysen geführt. Dieses läuft als Expertenrunde ab. Das bedeutet, jeder Teilnehmer hat die gleichen Fragen erhalten. Die verschiedenen Antworten werden pro Frage gegliedert und wertungsfrei gegenübergestellt.
Ein kurzer Hinweis: Klicken Sie auf den jeweiligen Namen, um die Antwort einzublenden.
KITP.de: Wie definieren Sie den Begriff der Persönlichkeitsanalyse? Was gehört hinein und was gehört nicht dazu?
KITP.de: Welche Persönlichkeitsanalysen würden Sie im Rekrutierungsprozess einsetzen und welche Bedingungen müssen dafür geschaffen werden?
KITP.de: Wo liegen Fehlerquellen und vielleicht auch Missverständnisse bei der Verwendung dieser Instrumente?
KITP.de: Wie werden in Zukunft Persönlichkeitsanalysen den Rekrutierungsprozess ergänzen? Was sind Trends aber auch Einbahnstraßen?
Zusammenfassung
Die Expertenrunde zeigt, Persönlichkeitsanalyse ist nicht gleich Persönlichkeitsanalyse. Eine Persönlichkeitsanalyse kann bisher dem Unternehmen die Personalentscheidung nicht abnehmen. Darüber hinaus müssen entsprechende Tools sinnvoll und korrekt angewendet werden, beispielsweise als Ergänzung zu strukturierten Interviews. Das setzt seitens der Unternehmen eine konkrete Auseinandersetzung mit wissenschaftlich fundierten Analysen voraus und dem Profil, welches für die jeweilige Stelle benötigt wird. Allerdings ist nicht alles was wissenschaftlich fundiert ist, auch korrekt bzw. anwendbar.
Dr. Waldemar Pelz von der THM hat zum Thema Reiss Profile ebenfalls einen Beitrag veröffentlicht. Dieser verweist beispielsweise auf die Forschung der amerikanischen Psychologen Gordon Allport und Henry Odbert, welche bereits im Jahr 1936 herausfanden, dass es rund 18.000 Persönlichkeitsmerkmale und Motive (darunter rund 6.000 „Instinkte“) gibt. Diese kann man mit statistischen Methoden nahezu beliebig in verschiedene Gruppen aufteilen und mit Überschriften versehen.
Persönlichkeitsanalysen sind auf dem Vormarsch. Ich glaube, dass kann man so festhalten und zusammenfassen. Die perfekte Analyse gibt es nicht und natürlich behauptet jedes Tool von sich das Gegenteil. Wichtig ist der Mix, diese Dinge im Rekrutierungsprozess zum richtigen Zeitpunkt und in richtiger Art und Weise einzusetzen. Nur so haben Sie einen Nutzen für das Unternehmen und damit letztendlich auch für den Bewerber.
Vielen Dank an Christoph Athanas , Oliver Reindl sowie Silke Glüsenkamp für Ihre Teilnahme an der Expertenrunde und diesen spannenden Blick in die Materie. Ich bin gespannt wohin mich dieses Thema noch führen wird. Wie immer würde ich mich über ihren Input und Kommentare freuen!
Leave a Comment