Das neue Jahr bringt wieder jede Menge gute Vorsätze. Um diese zu erreichen sind manchmal ein bißchen Kreativität, die richtigen Umsetzungskompetenzen sowie effektiver Selbstbetrug notwendig. In der Top 10 der guten Vorsätze für 2015 sind „Mehr Sport“ und „Gesündere Ernährung“ wieder ganz vorne mit dabei. Dies hat Forsa im Auftrag der DAK ermittelt.
Mehr Sport
Im Fitnessstudio herrscht Goldgräberstimmung. Die Umkleiden sind voll und verschwitzte Gesichter drängen sich in den Kursraum. Viele von den Mitgliedern sind neu und bereit alles erdenkliche zu tun, um den eigenen Körper in Form zu bringen. Doch nach ein paar Monaten normalisiert sich der Besucherstrom wieder.
Gesündere Ernährung
Im Supermarkt steht derzeit Salat hoch im Kurs. Viele Menschen bestellen sich Obst und Gemüse Kisten, belegen vegetarische Kochkurse und googeln ausführlich „ Veganer „. Doch irgendwann ist das Schnitzel in der Kantine doch wieder verlockender als das Wintergemüse.
Woran liegt es, das offenbar viele ihre Ziele nicht einhalten und von diesen eigentlich sehr guten und sinnvollen Vorsätzen abrücken?
Vielleicht liegt es an den Umsetzungskompetenzen. Diese hatte ich neulich bereits in Verbindung mit ausufernden Bauprojekten vorgestellt. Egal ob es um Pushups statt Plauze oder Schnittlauch statt Schnitzel geht, die Aussagen mit denen wir das Abweichen von unseren Vorsätzen begründen, ähneln sich.
Keine Lust!
- Emotions- und Stimmungsmanagement – Sie wissen, negative Gefühle und Unlust sind völlig normal, dürfen Sie aber nicht von Ihren Zielen ablenken. In einem Artikel habe ich gelesen, das negative Dinge uns Energie nehmen und positive Dinge uns Energie geben. Das bedeutet wir suchen uns eine positive Stimmung die direkt nach der Unlust folgt und gleichen das Kräfteverhältnis damit aus. Zum Beispiel die heiße Dusche nach dem Sport oder das leichte Gefühl im Bauch oder das gute Gewissen nach einer großen Portion Grünzeug.
Ach, wozu eigentlich?
- Aufmerksamkeitssteuerung und Fokussierung – Kurzfristige Erfolge sieht man nur selten bei seinen Vorsätzen. Zumindest wenn der Vorsatz nicht lautet „Ich geh morgen shoppen“. Geduld ist ein fester Bestandteil des Lebens und Veränderungen sind am wirkungsvollsten, wenn sie langsam geschehen. Außerdem haben Sie sich bei der Zielsetzung ja etwas gedacht. Es sollte daher nicht in unserer Natur liegen das Ziel einfach um zu definieren. Gleichzeitig entfällt eine ständige Erfolgskontrolle und damit auch ständiger Erfolgsdruck.
Ich schaff das einfach nicht!
- Selbstvertrauen und Durchsetzungsstärke – Sie haben Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Probleme und Widerstände begreifen Sie damit als machbare Herausforderungen und als eine Art Experiment. In Ihren Gedanken haben Sie viel Zeit sich Lösungsmöglichkeiten und Alternativen zu überlegen. Beginnen Sie wie junge Drummer. Diese spielen nicht sofort schnell, sondern wählen zunächst einen langsamen Takt.
Ich habe einfach keine Zeit!
- Vorausschauende Planung und Problemlösung – Sie planen vorausschauend damit möglichst wenig Ihren Zielen im Weg steht. Das ist oft leichter gesagt als getan. Dann heißt es die Ziele geschickt im Alltag unterbringen. Ich möchte mehr Sport machen, schaffe es aber nach der Arbeit nicht? Wie wäre es dann mit Liegestützen und Crunches nach dem Aufstehen? Wahrscheinlich wären wir hier dann wieder bei Punkt 1, oder?
Ich würde ja gerne aber…
- Zielbezogene Selbstdisziplin – Ihnen ist klar das es sich nur um Ablenkungen handelt, welche Ihren langfristigen Zielen im Weg stehen. Da will man nun wieder in der Wohnung saugen und dann läuft ausgerechnet das zwölfteilige Special von Shopping Queen bzw. Walking Dead. Da hilft nur Selbstbetrug. Zum Beispiel könnten Sie den Staubsauger einfach mitten in den Flur stellen, sodass Sie immer wieder drauf schauen müssen oder sogar drüber fallen.
Zusammenfassung
Das Geheimrezept scheint eigentlich wie immer in Geduld, Besonnenheit und einer kleinen Portion Selbstbetrug zu liegen.
Ganz wichtig ist es allerdings Rückschläge zu jedem Zeitpunkt ohne Ärger hinzunehmen. Rückschläge sind erlaubt und normal. Das Unterscheidet uns von Maschinen. Doch der Ärger verringert letztendlich nur unsere Umsetzungskompetenzen, weil wir weniger fokussiert und unser Stimmungsmanagement stärker gefordert ist. Das „am Ball bleiben“ trainiert wiederum und lässt zukünftige Ziele einfacher realisierbar erscheinen.
Wesentlich einfacher wäre es, wenn sich bestimmte Vorsätze noch miteinander verbinden ließen. Wenn, das Fitnessstudio eine eigene Gemüsetheke hätte oder die Chips im Supermarkt nur über ein Laufband zu erreichen wären. Das ginge wiederum in die Richtung der sogenannten Nudges. Diese hatte ich hier bereits vorgestellt . Ich drifte ab.
Aber da wäre es doch sicher gut zu wissen an welchen Teilkompetenzen man arbeiten sollte. Diese Kompetenzen kann man hier testen: